Pfalz TOP-10 in Wachenheim

Pfalzranglisten der Damen und Herren in Wachenheim

Sieg an Elena Süs und Ralf Neumaier

Ein Bericht von Heinz Lambert

Elena Süs vom FC Queidersbach und Ralf Neumaier vom TV Colgenstein-Heidesheim holten sich den Sieg bei den in Wachenheim ausgespielten Ranglisten der Damen und Herren des Pfälzischen Tischtennis-Verbandes.
Die Siegerin des Jahres 2010 profitierte dabei von einem Ausrutscher der zuvor ungeschlagenen Topfavoritin Elisabeth Bittner von den TTF Frankenthal. Die Nummer Eins des Zweitbundesligisten musste sich in der letzten Runde Monika Kiefer vom 1.TTC Pirmasens geradezu sensationell mit 1:3 Sätzen beugen und verpasste so den schon fast sicher geglaubten Sieg.

„Unverhofft kommt oft heißt es ja so schön. Ich muss mich ganz herzlich bei Monika bedanken. Aber ich war mir sicher dass sie eine Chance gegen Elisabeth haben würde. Ihr liegt dieses harte Spiel. Ich bin sehr glücklich dass es noch gereicht hat“ freute sich Süs, die das direkte Duell gegen Bittner mit 1:3 verlor und dabei in den Sätzen Zwei bis Vier relativ chancenlos geblieben war.
„Nun ist der ganze Tag verhunzt, und das wegen eines Spiels. Das ist bitter. Kiefer hat einfach alles getroffen, jeder Angriffsball von mir kam umso schneller zurück, dazu hatte sie auch Glück. Ich habe mir nichts vorzuwerfen, denn sie machte wohl das Spiel ihres Lebens“ war Bittner doch sehr niedergeschlagen, zumal sie damit auch die Qualifikation für das TOP 48-Turnier des DTTB verpasste.
Riesig freute sich de routinierte Jasmin Veith über ihren dritten Platz. „Ich war jetzt einige Jahre nicht mehr dabei, habe die Ranglistenqualifikation eigentlich nur zum Training genutzt und war schon froh hier dabei zu sein. Dass ich dann auf dem Podium lande, hatte ich nie erwartet“ freute sich die  Abwehrspezialistin vom TTC Nünschweiler.  
Die jüngste Starterin Lisa Girolimetto vom TTC Nünschweiler erspielte sich eine ausgeglichene Bilanz von 4:4 Spielen. Auf Grund des besseren Satzverhältnisses landete sie damit vor Monika Kiefer und Katharina Dra-xel (TTF Frankenthal). Girolimetto besiegte Kiefer, unterlag aber Draxel, die wiederum auch Kiefer bezwang, aber eine bessere Platzierung nicht zuletzt durch eine nicht einkalkulierte Pleite gegen Katharina Dinges vom TTC Winnweiler verpasste.
Kiefer gelang die Überraschung gegen Bittner, ein besseres Abschneiden verhinderte die Tatsache, dass sie speziell in den ersten beiden Runden noch nicht ganz „ausgeschlafen“ hatte. Ihren persönlichen Grund dafür hatte sie schon während eines Spiels entdeckt: „Der Tisch mag mich heute nicht.“ Nun das galt letztendlich nicht für alle Platten.  
Pech hatte Mitfavoritin Jana Schneider (TTF Frankenthal). Die amtierende Pfalzmeisterin war erst in der Nacht um 3 Uhr aus dem Urlaub zurückgekehrt und hatte sich dort ein unliebsames Mitbringsel eingehandelt. Wäre es ein Mexiko-Urlaub gewesen, hätte man von „Montezumas Rache“ gesprochen, so aber war es wohl mehr die Böswilligkeit eines alten marokkanischen Scheichs, die sie schon in der zweiten Runde zum Aufgeben zwang.

Bei den Herren wurde Ralf Neumaier seiner Favoritenrolle gerecht. Er rechtfertigte die Freistellung bis hin zur Ranglistenqualifikation, zu der sich der Verbandssportausschuss entschlossen hatte. Der 42-jährige aus Karlsruhe, der in der letzten Saison noch beim badischen Regionalligisten TV Bad Rappenau aktiv war, beeindruckte mit 27:1 Sätzen aus neun gewonnen Spielen.  
„Der Sieg freut mich schon sehr. Wenn man in einen anderen Verband wechselt und dann gleich die Rangliste gewinnt, ist das nicht gerade alltäglich. Gerade Christian Stofleth hat mich stark gefordert. Das Teilnehmerfeld war insgesamt aber nicht unbedingt wirklich hochklassig, wobei ich den Anwesenden keineswegs ihr sicherlich vorhandenes Können absprechen will“ sprach Neumaier das Fehlen einiger starker Oberligaakteure an.  
Diese Tatsache beeinflusste das Niveau sicherlich. Von den derzeit vier Oberligamannschaften im PTTV war aus deren Spitzenpaarkreuzen nicht ein Spieler dabei. Doch kann man keinen Aktiven zu seinem Glück, sprich zur Teilnahme zwingen. Letztendlich ist es denn auch ein Gebot der Höflichkeit über diejenigen zu schreiben, die die Strapazen der Qualifikationen auf sich nehmen und sich dann auch in die Rangliste vorkämpfen, Diese können schließlich nichts dazu, wenn vermeintlich stärker einzuschätzende Herren, aus welchen Gründen auch immer, nicht am Start sind.
Auch dass es in der Pfalz derzeit keinen Verein gibt, der ein Herrenteam in den ersten drei Ligen des DTTB sein eigen nennen kann, fördert sicher nicht gerade die Qualität eines solchen Turniers.  
Der am Ende Zweitplatzierte Christian Stofleth von den TTF Frankenthal konnte dem Gewinner bei seiner 1:3-Niederlage noch am stärksten Paroli bieten.  
„Wenn ich die drei Satzbälle im dritten Durchgang nutze und mit 2:1 nach Sätzen in Führung gelegen hätte, wäre vielleicht mehr drin gewesen. Doch er hat sicherlich verdient gewonnen, vor allem auch wenn man den ganzen Turnierverlauf sieht“ zollte der sympathische 16-jährige dem Sieger Respekt.  
Freuen durfte sich auch Hakan Yozgat vom TTV 04 Edenkoben, der bei seiner ersten  Ranglistenteilnahme bei den Aktiven gleich auf Rang Drei landete. Gerade gegen Stofleth zeigte er eine hervorragende Partie, auch wenn er am Ende den Kürzeren zog. Gegen seine Schmetterbälle war für die Gegner nur selten ein Gras gewachsen.   
Der mittlerweile 45 Jahre alte Rolf Ludwig, der derzeit beim ASV Birken-heide in der Bezirksliga auf Punktejagd geht, kam auf eine knapp negative Bilanz, da er die letzte Partie des Ta-ges im entscheidenden  fünften Satz hauchdünn gegen Daniel Stucky vom TTC Brücken verlor. Felix Ackermann vom TTV Otterstadt und Moritz Kröger vom stark aufstrebenden TTV 04 Edenkoben erzielten ebenfalls eine 4:5-Ausbeute. Da auch die Satzdifferenz mit 16:18 bzw. 14:16 gleich war, entschied der direkte Vergleich für Ackermann, der sich hier mit 3:1 durchgesetzt hatte.   

Sehr angenehm war die gute freundliche Atmosphäre in der Halle zu der auch der für das Turnier Gesamtverantwortliche Vizepräsident Sport des PTTV, Walter Dreßler aus Höhfröschen, mit seinem ruhigen Auftreten ebenso beitrug, wie Verbandsschülerwart Ernst Weber aus Grünstadt, der die Hauptaufgaben der Turnierleitung übernommen hatte.  
Nicht zu vergessen Oberschiedsrichter Bernhard Dürl aus Heuchelheim mit seinem kleinen, aber sehr souverän agierenden Schiedsrichterteam, das von Hilfskräften des ausrichtenden TuS Wachenheim bestens unterstützt wurde.  
Diese Unterstützung war notwendig geworden, da sich Verbandsschieds-richterobmann Matthias Reichert (Hauenstein) trotz sage und schreibe 23 persönlicher Anrufe fast ebenso viele Absagen bei seinem Referrees einhandelte. Ob diesen das gute Wetter, welches der Sonntag brachte schon lange vorher bekannt war, oder welche Gründe sich sonst hinter dem „Nein-Sagen“ verbargen, sei dahingestellt. Was für manchen Spieler aber gilt, sollte auch für die „Schwarzkittel“ gelten. Legt doch bitte etwas mehr Interesse für die neben den Pfalzmeisterschaften höchstrangige Veranstaltung des Verbandes an den Tag.

Erfreulich hingegen die Tatsache, dass sich doch viele ehemalige bzw. in den Altersklassen jenseits der 60 Jahre befindliche Spielerinnen und Spieler als Zuschauer eingefunden hatten. Sie wurden neben fairem und sicherlich insgesamt gutem Sport, genau wie die Aktiven, mit knackigen Würstchen, frischen Brötchen, exzellentem K-chen, gutem Kaffee und kühlen G-tränken aus der Küche der TT-Abteilung des TuS Wachenheim verwöhnt.

zu den Bilder von Stella Hussong

Die Endplatzierungen:

Damen

Herren