Herbert Vester – Fußballer mit Leib und Seele
In diesen Tagen begeht Herbert Vester vom TuS Wachenheim seinen 80. Geburtstag. Das Bemerkenswerte daran ist, dass er trotz diesen Alters und zweier künstlicher Knie immer noch jeden Mittwoch am Training der Alten Herren des TuS Wachenheim teilnimmt. „Ich bin seit etwa 40 Jahren bei den Wachenheimer AH und immer noch ist für mich der Mittwochabend gesetzt," bestätigt Vester, dass er sich jede Woche aufs Neue auf das Training mit den Kameraden auf dem Kunstrasen im Wachenheimer Stadion freut und auch als „der Veteran" mit Leidenschaft dabei ist.
Eigentlich kein Wunder, wenn man seine fußballerische Laufbahn Revue passieren lässt: gebürtig aus Kaiserslautern spielt er mit 12 Jahren beim dortigen VfR in der C-Jugend Oberliga und wird in der Spielsaison 1947/48 in dieser Mannschaft Pfalzmeister. Er bleibt dem Verein die gesamte Jugend treu und spielt anschließend in der Amateurmannschaft des VfR bis er schließlich 1962 beruflich ans Amtsgericht Bad Dürkheim versetzt wird. Der gelernte Justizfachmeister tritt dem SV 1911 bei, beendet aber nach einem Jahr seine aktive Laufbahn wegen eines Nasenbeinbruchs. „Ein Leben ohne Fußball wollte ich mir damals nicht vorstellen," begründet Vester seine damalige Entscheidung sich zum Trainer ausbilden zu lassen. In dieser Zeit begeistert er sich auch für Mallorca und beginnt in Can Picafort Möglichkeiten für Sportaktivitäten des Deutschen Sportbundes aufzubauen.
Doch zurück zu seinen Trainerstationen: 1964 übernimmt er beim FV Freinsheim seinen ersten Trainerposten und bleibt dort 5 Jahre. In dieser Zeit erwirbt er die C- und B-Lizenz als Übungsleiter. Es folgen weitere Vereine der näheren Umgebung. In Wachenheim trainiert er sowohl die Aktiven als auch die Jugend, 1973 und 1977 gewinnt er mit der TSG Deidesheim jeweils die Meisterschaft. Die vier Jahre beim TV Ruppertsberg führen ihn gleich zweimal zur Saisonvorbereitung zurück nach Can Picafort. Zum Ausklang seiner Trainertätigkeit gewinnt er 1989 mit dem TV Ungstein dessen bis heute einzige Bad Dürkheimer Stadtmeisterschaft.
Seit Mitte der 70er Jahre spielt er selbst bei den Alten Herren des TuS Wachenheim und hält sich so bis zum heutigen Tage fit. „Bewegung ist für mich alles. Man kommt mit den Rückschlägen des Lebens besser zurecht, wenn man sich körperlich fit hält," gibt Vester als Lebenserfahrung preis. Der Träger der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz hat durch seine engagierte Tätigkeit viele Menschen kennengelernt: „Es ist einfach schön zu sehen, dass von allen Stationen meines Lebens gute Bekanntschaften bestehen geblieben sind." Der Jubilar feiert dann auch – na, wo wohl – in Can Picafort auf Mallorca, morgendliche Strandläufe nicht ausgeschlossen.
Saisonvorbereitung 1958 mit dem VfR Kaiserslautern an der Costa Brava: Vester unten links