Sehr verehrte Festgäste,
liebe Sportler und Freunde des TuS Wachenheim!
Wir freuen uns, dass wir heute mit Ihnen das 125-jährige Jubiläum unseres Turn- und Sportvereins 1883 e.V. feiern dürfen, umso mehr, als dies in der schönsten Stube der Stadt, dem Festsaal der Sektkellerei Schloss Wachenheim, stattfinden kann: Dafür bedanken wir uns sehr herzlich!
Die frühere Vereinsgeschichte wurde ausführlich beim großartigen 100-jährigen Jubiläum erläutert.
Trotzdem sei hier jedoch noch einmal in Erinnerung gerufen, dass nach dem Kriege, also nach 1945, jeglicher Sportbetrieb verboten war, dass 40 Sportler vom Krieg nicht mehr zurückkehrten, darunter auch der letzte Vereinführer, Georg Appel, dass 1946 lediglich wieder Fußball erlaubt wurde und so ein „Allgemeiner Sportverein“, der ASV Wachenheim, entstand. Es war dann vor allem den intensiven Bemühungen von Emil Köhler und Adolf Tempel bei der Militärregierung zu verdanken, dass ab 1948 wieder alle Sportarten bei uns betrieben werden konnten.
Beim 100-jährigen Jubiläum bestand der Verein aus ca. 1100 Mitgliedern, die Aktivitäten fanden in 6 verschiedenen Abteilungen statt, nämlich Fußball, Leichtathletik, Tischtennis, Badminton, Karate und Turnen, als älteste und aktivste Abteilung des TuS. „Karate“ hat sich bald wieder aufgelöst, ebenso wie eine zwischenzeitlich gegründete Ski-Abteilung.
Die letzten 25 Jahre waren durch tiefgreifende Veränderungen im Vereinsleben geprägt:
1986 wurde die 1958 eingeweihte Turn- und Festhalle von der Stadt in eine Stadthalle für Veranstaltungen jeglicher Art umgebaut. Als Ersatz hatte die Stadt bereits seit 1980 die Schulturnhalle der Verbandsgemeinde für den Sportbetrieb des TuS zur Verfügung gestellt. Dort nahm vor allem die Jugendarbeit der Abteilungen Turnen, Tischtennis und Badminton besonderen Aufschwung. Für diese Abteilungen waren damit die dringend gewordenen Platzprobleme gelöst. Nicht gelöst waren jedoch die Platz- und Veranstaltungsprobleme für Fußballer und Leichtathleten.
Zu diesem Zeitpunkt - d.h. in den Jahren ab 1990 - hatte die Stadt den Bau eines Stadions beschlossen, das modern, vielseitig verwendbar und für hohe Ansprüche geeignet war.
Nach großen Diskussionen entstand das in Bahnhofsnähe gelegene „STADION AM ALTEN GALGEN“. Die rechtliche Seite wurde durch einen Nutzungsvertrag, der auch das Betreiben einer Gaststätte umfasst, geregelt. Als Zuschuss des TuS war die Aufnahme eines Darlehens von über DM 200.000,-- notwendig; dies konnte jedoch bereits 1997 getilgt werden, der TuS war wieder schuldenfrei.
Mit dieser Situation kam es zwangläufig zum Umzug von dem idyllisch gelegenen Waldsportplatz in das neue Stadion, eine Entscheidung, die für viele nur mit Vorbehalt akzeptiert wurde.
Für die Fußball-Abteilung war es nunmehr möglich, den Trainings- und Spielbetrieb im neuen Stadion aufzunehmen. Erstmals spielte man ab 1991 in einem Stadion mit Kunstrasen und großartiger Flutlichtanlage. Trotz dieser jetzt günstigeren Voraussetzungen haben viele Spieler aus Alters- und sonstigen Gründen ihre Spielerkarriere bzw. aktive Zeit beendet: Damit musste leider aber auch die 1. Mannschaft für den Spielbetrieb der Saison 1999/2000 abgemeldet werden.
Es war den intensiven Bemühungen von Fritz Euler, Karl Bauer und Emil Brunner zu verdanken, dass einige Spieler von anderen Vereinen zurückkamen und dass diese mit den A-Junioren eine neue Mannschaft aufstellten. In der Saison 2002/2003 war man bereits wieder erfolgreich, wurde Meister in der Kreisklasse und Aufsteiger in die Kreisliga. Erfreulich war auch die in diesen Jahren geleistete hervorragende Jugendarbeit, die bereits 1982 durch die Verleihung des „Sepp-Herberger-Gedächtnispreises“ für Nachwuchsförderung gewürdigt wurde. Allgemein gab es in der Fußball-Abteilung in den zurückliegenden Jahren ein stetes Auf und Ab.
Trotz dieser schwierigen Situation hat der Verein auch in jüngster Zeit Talente entwickelt, wie Steffen Bohl und Philipp Klement, die heute beim 1. FC Kaiserslautern unser Wachenheim vertreten und einige Aussichten auf kommende Erfolge, auch für den TuS, erwarten lassen.
Die wesentlich jüngere Abteilung „Tischtennis“ konnte bereits ab Gründung - 1951 - schöne Anfangserfolge erzielen; auch eine neu gegründete Damenmannschaft hatte in der Pfalz einen guten Namen.
Von ehemals 16 Spielern ist die Abteilung bis heute auf über 40 Aktive und mehr als 30 Jugendspieler gestiegen.
Die 1. Mannschaft spielt zurzeit in der Bezirksklasse, die 2. in der Kreisliga, die 3. setzt sich aus ehemaligen Jugendspielern zusammen. Diese Mannschaft ist bereits im ersten Jahr in die Kreisklasse A aufgestiegen!
Die Spieler Klaus Hilbrat und jetzt vor allem Helmut Ott, kümmern sich gezielt um die Jugendarbeit: Hier ist auch ein erfreulicher Zuwachs zu verzeichnen und die aktiven Mannschaften können immer wieder von der nachrückenden Jugend profitieren. 2007/2008 konnten wieder eine Jugend-, eine Mädchen- und 3 Schülermannschaften gemeldet werden.
Bei den jährlichen Verbandsgemeinde-Meisterschaften, die überwiegend der TuS ausrichtet, sind unsere Tischtennisler erfolgreichster Verein.
Und wenn der Präsident des Pfälzischen Tischtennisverbandes „Kurt Sturm“, die Tischtennisabteilung des TuS als „echter Partner des Pfälzischen Tischtennisverbandes“ erwähnt, freuen wir uns sehr darüber.
Seit Bestehen dieser Fachschaft, also seit 57 Jahren, waren nur 5 Fachschaftsleiter tätig, das spricht für die besondere Harmonie in dieser Abteilung.
Willi Dörr ist heute mehr als 30 Jahre Fachschaftsleiter, ihm gebührt für diese seltene Leistung ein besonderes Lob: Herzlichen Dank, Willi!
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Auch unsere Leichtathleten konnten in früheren Jahren, vor allem unter ihren rührigen Leitern Hans Bergner, Walter Roos, Will Baum und Dr. Wolfram Ochs, große Erfolge verzeichnen, die bis zur Teilnahme bei Deutschen Meisterschaften führten.
Bei zahlreichen, in Wachenheim geplanten und teilweise auch durchgeführten Sportfesten zeigte sich aber immer wieder, dass vor allem entsprechende Laufbahnen fehlten und bestimmte Disziplinen nicht durchgeführt werden konnten.
Wie bei den Fußballern, kam es auch hier – vor allem durch den Umzug in das neue Stadion - in der Zeit von 1983 bis 1991 – zu einer längeren Pause im Sportbetrieb. 1997 wurden wieder unter Leitung von Marion Schröder und Hans van Hauth Übungsstunden für Kinder eingerichtet.
Trotz der nun hervorragenden Trainingsmöglichkeiten im neuen Stadion ist die Gruppe leider bis heute auf Jugendliche begrenzt.
Sehr vermisst werden auch bei vielen Sportfreunden die früher - wie auch heute noch bei den Turnern - jährlich durchgeführten Stadtmeisterschaften: Sie waren ein fester Begriff für die Leichtathleten im gesamten Kreis! Ganz besonders diese Abteilung sucht dringend motivierte Übungsleiter, die nicht nur jährlich zum Sportabzeichen führen, sondern auch mit Begeisterung unter besten Voraussetzungen Sportler unter Wettkampfbedingungen ausbilden.
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Schon bald nach Bekannt werden der recht jungen Sportart „Badminton“ - landläufiger Begriff ist „Federball“ - wurde das Breitensport-Konzept unseres Vereins durch die Gründung einer Badminton-Abteilung erweitert. Sie fand zunächst aber nur wenige Anhänger. Ab 1962 war jedoch ein intensiver, überregionaler Spielbetrieb zu verzeichnen, einige Spieler qualifizierten sich sogar für die Deutsche Meisterschaften in Berlin; 1982 war eine Mannschaft Kreis- und Bezirksmeister. Als nach einer Durststrecke Gertrud und Helmut Kuhn 1990 bis 1996 eine intensive Jugendarbeit betrieben, waren auch wieder erfreuliche Erfolge zu verzeichnen. 1996 war die Abteilung mit 3 Mannschaften in der Meisterschaftsrunde vertreten, 2 Mannschaften in der B-Klasse und eine in der C-Klasse. 2007 nehmen wieder 30 Schüler und Schülerinnen am Training teil und erstmals können unter Leitung von Jochen Berger und Dieter Roth auch 2 Jugendmannschaften zur Verbandsrunde gemeldet werden.
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Mit dem Gründungsjahr des TuS – dem Turnverein – entstand die Turnabteilung, nach wie vor eine maßgebliche Säule unseres Sportbetriebes. Sie hat über Jahrzehnte zur Teilnahme an Wettkämpfen auf örtlicher, regionaler und nationaler Ebene geführt. Wir dürfen mit Stolz erwähnen, dass z.B. zur 1200-Jahrfeier der Stadt Wachenheim 3 japanische Turner bei uns waren und dass einige Schülerriegen seit dem Umzug in die neue Sporthalle bereits 11-mal den Gauwimpel erringen konnten. Es gab viele Einzel- und Mannschaftssiege. Die Teilnahme bei Gau- und Ligawettkämpfen sowie alle 4 Jahre an Deutschen Turnfesten ist bereits selbstverständlich. Turnwarte und Übungsleiter besuchen regelmäßig Lehrgänge zur fachlichen Ausbildung und erwerben dabei ihre Lizenz.
Vergessen wir auch nicht, dass bereits 1977 durch die Initiative unserer unvergessenen Emma Hensel, Else Klein und Irmgard Jakob, eine Patenschaft mit dem Wachenheimer Bürgerhospital entstand. Die Betreuung der ältesten Bürger bei einer musikalischen Altengymnastik durch Irmgard Jakob und Elfriede Hiller dauert bis heute an.
Auch nach 125 Jahren ist die Turnabteilung mit weit über 200 Aktiven, die nach wie vor mitgliederstärkste Abteilung des Vereins. In den letzten Jahren hat sie sich immer mehr den Breiten- und Gesundheitssport zur Aufgabe gemacht. Z.B. erfreuen sich 4 Gruppen „Mutter und Kind“ hier größter Beliebtheit. Und wenn es stimmt, dass heute jeder 2. Deutsche und jedes 6. Kind zu dick sind und die jährlichen Kosten aufgrund der Folgen von Übergewicht 120 Milliarden Euro ausmachen, können diese Bemühungen nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Es kommt sicher auch nicht von ungefähr und das ist uns eine große Ehre, dass die Turnabteilung bzw. unser TuS vom Präsidenten des Pfälzer Turnerbundes, Walter Benz, heute schon als Jubiläumsverein zum 10. Pfälzischen Landesturnfest auf die Husterhöhe nach Pirmasens eingeladen wurde.
Großer Dank hier all den Helfern und Idealisten, für die stellvertretend in erster Linie sicher Carmen Schwindinger und Cordula Mathia verantwortlich zeichnen.
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Bei über 1000 Mitgliedern hat der Turn- und Sportverein Wachenheim die Schwelle eines Großvereins überschritten und wir freuen uns, dass heute bereits jeder 5. Wachenheimer Mitglied des TuS ist.
Und wenn dann noch beim jährlich stattfinden Wachtenburgfest kräftige Männerstimmen erklingen, wissen alle: Hier ist die AH des Wachenheimer TuS am Werk!
Der Turn- und Sportverein Wachenheim kann bei seinem heutigen Jubiläum auf eine erfreuliche Bilanz zurückblicken.
Wir danken allen, die zu diesem Resultat beigetragen haben, Aktive und Passive, vor allem aber den ehrenamtlichen Vorständen mit ihren Mitarbeitern für die letzen 25 Jahre.
Unser ganz besonderer Dank aber geht an die Stadt Wachenheim mit ihrer Verwaltung, ohne deren Verständnis und Unterstützung das gesamte Vereinsleben in dieser Form nicht möglich gewesen wäre.
Die Übernahme der Schirmherrschaft unseres Jubiläums durch unseren Bürgermeister, Herrn Arnold Nagel, das Standbild des Schutzheiligen der Sektkellerei, Dom Pérignon, am Eingang des Hauses sowie die Anwesenheit von so vielen Freunden und Anhängern des Sports, scheinen mir ein gutes Omen für die nächsten 25 Jahre des TuS Wachenheim.
Ich danke für Ihr Kommen!
Wilfried Schaaf
Ehrenmitglied
Grußwort anlässlich des 125. Jubiläum des TuS Wachenheim